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Farväl Göteborg: Ein Rückblick auf fünf Monate Schweden


Meine Zeit in Schweden ist vorbei. Göteborg war mir vor sechs Monaten noch fremd, heute zählt die Stadt zu den schönsten Orten, die ich je besucht habe: Ein halbes Jahr voller Erlebnisse, Abenteuer und Herausforderungen geht zu Ende. Mit einem Koffer voller Erinnerungen geht es zurück nach Deutschland. Zeit, Revue passieren zu lassen.

Vom Leben und der Lebensfreude

Während ich diesen Blogpost schreibe, sitze ich auf einer Parkbank am Wasser, mitten in der Innenstadt Göteborgs. Obwohl ich im Zentrum bin, fühlt es sich nicht so an. Die Sonne scheint, es sind gerade so 25 Grad und es ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Ich kann die Busse und Bahnen über eine der alten Brücken fahren sehen. An das Krächzen der Möwen habe ich mich schnell gewöhnt. In weniger als einer Viertelstunde kann ich von hier aus zum Hafen laufen, nach Hause zu meinem Wohnheim gehen oder in einer der vielen Bars ein Lättöl trinken. In Göteborg findet man alles, was man sich nur wünschen könnte. Die Stadt sprüht nur so voller Lebensqualität. Ich habe sie wirklich lieben gelernt.

fluss
Göteborg – eine Stadt, die ich lieben gelernt habe und die ich allen nur ans Herz legen kann.

Der Alltag zwischen Laptop, Fika und Ausflügen

Natürlich war auch in Schweden mein Alltag von Corona bestimmt. Dennoch war hier deutlich mehr möglich als in Deutschland (das meine ich nicht wertend). Unter der Woche saß ich natürlich viele Stunden in Online-Seminaren vor meinem Laptop, aber zur Abwechslung konnte ich auch gelegentlich in Cafés oder in der Uni lernen, wenn es sicher möglich war. Dadurch konnte ich etwas Abwechslung in meinen Alltag bringen und die Stadt auch unter der Woche auf verschiedene Weisen kennenlernen. Das Beste aber war, dass alle meine Freund:innen in meinem Wohnheim gelebt haben. Fast jeden Tag konnten wir spontan gemeinsam einen Spaziergang machen, kochen oder uns auf einen Kaffee treffen. Auch wenn es mir manchmal auf die Nerven ging, mir mit sieben anderen meine Küche teilen, hat es mir super viel Spaß gemacht in einem riesigen Wohnheim zu wohnen. Mehr zu meiner Wohnsituation habe ich euch hier erzählt.

Was mir im Nachhinein am besten an meinem Auslandssemester gefallen hat, ist vermutlich die Natur. Nein – eher der perfekte Mix aus Stadt und Natur. An so gut wie jedem Wochenende bin ich mit Freunden los, um das Umland von Göteborg zu erkunden, mal auf die steinigen Schäreninseln, mal in die historischen Festungen, oder mal durch grüne Wälder. Wer hätte gedacht, dass sogar ich irgendwann mal gerne wandern gehen würde.

Das Studium in Schweden

Studiert habe ich neben den ganzen schönen Dingen natürlich auch. Auch wenn ich von meinen Kursen nicht immer überzeugt war, hat mir das Studium in Göteborg sehr viel Spaß gemacht. Besonders überrascht hat mich, dass der Workload wirklich machbar war. Das Semester lief relativ stressfrei, da von den Dozierenden viel Eigenverantwortung erwartet wurde und es recht wenige Assignments mit Deadlines gab. Das heißt: Ich konnte immer so viel geben, wie es mir zeitlich gepasst hat! Da ich dank Online-Lehre auch parallel Kurse an meiner deutschen Uni belegt habe, kam mir dieser gebotene Freiraum sehr gelegen. Letztendlich habe ich alle Kurse in Göteborg bestanden, drei von vier sogar sehr gut. Damit bin ich wirklich happy – und auch ein bisschen stolz, dass ich quasi an zwei Orten parallel studieren konnte.

Uni
In Schweden durfte ich trotz Corona gelegentlich die Uni von Innen sehen. Das tat gut – vor allem, wenn die Uni so aussieht.

Die Sache mit der Freiheit

So, genug über das Leben. Was habe ich denn jetzt aus fünf Monaten in Schweden mitgenommen?! Eins auf jeden Fall: Mein Fernweh ist größer als je zuvor. Gerade in Zeiten von Corona habe ich gemerkt, wie gut das Reisen tut. Und dabei meine ich nicht (hauptsächlich) das Rumreisen, sondern das Kennenlernen von neuen Kulturen und neuen Lebensräumen. Ich will eigentlich nicht wieder nach Hause, obwohl ich mich auch auf meine Freund:innen und meine Familie freue. Ich habe gemerkt, wie wichtig mir das Reisen ist und wie viele Orte es noch zu entdecken gibt. Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Schritt auch zu wagen.

Und weil dieser Post nicht unendlich lang werden soll, hier mal in geballter Form, was ich in den letzten fünf Monaten so gelernt habe:

  • Der Schritt ins Ausland lohnt sich immer. Glaubt mir, ihr wollt nicht wieder zurück.
  • Ein Auslandssemester mit ERASMUS ist viel weniger Aufwand als ich ursprünglich dachte. Gerade durch die vielen Finanzierungsmöglichkeiten ist die Hürde niedriger als gedacht. Auch der Bewerbungsprozess ist nicht so streng, wie ich vermutet hatte.
  • Man kann sich in einer fremden Stadt sehr schnell Zuhause fühlen. Ich kann mir inzwischen durchaus vorstellen, meinen Master vielleicht sogar komplett im Ausland zu absolvieren.
  • Die Schweden sind sehr praktisch. Es gibt bargeldloses Bezahlen, Unisex Toiletten oder Self-Checkout Kassen in jedem Supermarkt. Viele kleine Dinge können das Leben erleichtern.
  • Deutsche Bäckereien sind ein Geschenk und ich habe sie viel zu wenig wertgeschätzt.
  • Ich muss alles etwas gelassener angehen. Gerade Anfang 20 machen sich, glaube ich, sehr viele Menschen viel Stress: den richtigen Weg finden, Geld verdienen, einen Job nach dem Nächsten finden. Es ist okay, mal Pause zu machen. Vor meinem Auslandssemester habe ich mir so viele unnötige Sorgen gemacht. Meistens wird es kommen, wie es kommt.

Apropos Gelassenheit: Zu Beginn des Semesters in Schweden habe ich mich auf eine Mission begeben. Ich wollte herausfinden, warum die Schweden berühmt für ihre Gelassenheit sind und ob Fisch, Fika und Freiheit wirklich was miteinander zu tun haben. Tja, eine genaue Antwort habe ich nicht … Ich habe mich in sämtlichen Cafés durch die Karte probiert, die Schweden beobachtet und versucht zu analysieren, was es mit der Gelassenheit auf sich hat. Einen klaren Entschluss zu fassen, ist gar nicht so leicht. Besonders, wenn ich im Hinterkopf behalte, dass ich natürlich nicht alle Seiten Schwedens sehen konnte und mir sicherlich auch eher die positiven Aspekte ins Auge gefallen sind.

Was ich aber auf meiner Mission gelernt habe, ist, dass die Schweden in ihrer Kultur einen großen Wert auf Gemeinschaft, Ruhe und Work-Life-Balance legen. Vielleicht ist das nur meine Erfahrung und nicht repräsentativ, aber in Göteborg finden sich immer Orte an denen sich die Schweden gemeinsam treffen. Man genießt das Leben und die Leute. Man nimmt sich Zeit für einen Kaffee, aber es ist halt eben auch viel mehr als nur der Kaffee: Es ist, das „sich Zeit nehmen“ für seine Lieben. Vielleicht ist gerade das, was die Schweden so glücklich macht. Vielleicht ist es auch eine Kombination aus einem dünn besiedeltem Land, einer „feministischen Regierung“ (so nennt sich die schwedische Regierung zumindest selbst) und ziemlich gutem Kaffee. Ich werde mir jedenfalls eine Scheibe davon abschneiden und mir bewusster Zeit nehmen für das was zählt – und dann vielleicht auch ein bisschen vom schwedischen Glück mit nach Hause nehmen.

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