Wie besteigst du einen Vulkan und was solltest du mitnehmen? Ein Reisetagebucheintrag mit persönlichen Tipps und Tricks!

Meine wohl körperlich und mental herausvordernste Tour war die drei Tage lange Besteigung des Rinjani auf Lombok, Indonesien. Dort wird vom Basecamp (900 m) aus in der ersten Etappe in etwa sechs Stunden der Kraterrand bestiegen (2.700 m). Am nächsten morgen wird dann um etwa 2:00 Uhr dann vom Kraterrand die Spitze in drei Stunden erklommen (3.700 m) – pünktlich zum Sonnenaufgang, der einen all die Strapazen für einen Augenblick vergessen lässt. Anschließend geht es zurück zum Camp auf dem Kraterrand zum wohl verdienten Frühstück, ein steiler Abstieg in den Krater zum Kratersee (2.000 m) in drei Stunden und eine Pause zum Schwimmen im See und in heißen Quellen folgen. Auf der anderen Seite des Kraters steht einem der drei bis vier Stunden lange Aufstieg zum zweiten Camp auf dem Kraterrand erneut bevor (2.700 m). Von dort aus erfolgt der Abstieg am nächsten morgen durch einen Wald bis zum Basecamp auf der anderen Seite des Vulkans. Meine Eindrücke während des Aufstiegs zur Spitze habe ich euch in einem Video festgehalten:

Damit ihr nicht, wie ich, die Tour in Socken und Sandalen absolvieren müsst, habe ich euch mit hart erkämpften Erfahrungen eine Packliste zusammengestellt.

Packliste

• Wanderschuhe und Sandalen
• Wind- und regenfeste Jacke
• Ein dicken Pullover
• Eine lange Hose
• Eine kurze Hose
• Ausreichend Blasenpflaster
• Handschuhe
• Ein Schal
• Eine Stirnlampe mit Ersatzbatterien
• Snacks
• Bequemer Wanderrucksack
• Eine Sonnenbrille
• Ausreichend wasser-/schweißfeste 50+-Sonnencreme
• Evtl. ein kleines Handtuch
• Extra Unterwäsche
• Kamera und Stativ, extra Akku

Wasser, Zelte, Schlafsack und ausreichend Essen werden von der Tour gestellt, die etwa 80 € gekostet hat. Hier sollte man die Tour vor Ort buchen und etwas Preise vergleichen. Wie immer gibt es in Asien außerdem ordentlich Verhandlungsspielraum.

Pro-Tipps für ambitionierte Fotografen und Fotografinnen

Den Mondkalender checken und die Besteigung bei Neumond vornehmen garantiert ein unvergessliches Erlebnis der Milchstraße. Unbedingt ein Stativ einpacken. Die Milchstraße ist bei so wenig Lichtverschmutzung mit dem bloßen Auge erkennbar, zur Hilfe der genauen Kameraausrichtung gibt es beispielsweise Apps, die einem die genaue Position des Zentrums etc. anzeigen. Ein weitwinkliges Objektiv zu verwenden erlaubt längere Verschlusszeiten, bevor die Sterne durch die Erdrotation auf dem Bild zu Linien werden, als Faustregel gilt für die Belichtungszeit 500/KB äquivalente Brennweite, hier hilft es natürlich auch etwas rumzuprobieren. Beim Objektiv den evtl. vorhandenen Bildstabilisator ausstellen und die Blende vollständig öffnen, Spiegelvorverriegelung und Vorauslöser aktivieren und die ISO-Zahl auf etwa 1.600-6.400 setzen. Hier macht sich insbesondere das Fotografieren im RAW-Format bezahlt, ansonsten sollte eine Rauschreduktion für Langzeitbelichtungen aktiviert werden.

Meine Fotos sind mit folgenden Einstellungen entstanden:

• APSC Kamera
• Brennweite : 12mm (~18 mm KB Äquivalent)
• ISO: 3.200
• Blende: 2.0
• Verschlusszeit: 20 sek

Ist die Tour empfehlenswert?

Generell kann ich die Tour jedem empfehlen! Es ist eine unglaubliche Erfahrung, die wilde Natur zu genießen, an die eigenen Grenzen zu stoßen und dann mit dem Blick über die Insel bei Sonnenaufgang belohnt zu werden. So herausfordernd die Tour körperlich auch ist, wir hatten ein sehr gemischtes Team und jeder hat die Tour geschafft. Es ist wohl eher eine mentale Herausforderung, trotz Hitze und Kälte wenn die Kräfte nachlassen, durch die Asche und Steinwüste weiterzumarschieren.