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Online-Uni in Zeiten von Corona


Seit zwei Wochen gehe ich nicht mehr in die Uni. Und ich muss zugeben, mir fehlt der abendliche Gang in die Seminarräume und Hörsäle. Aber gleichzeitig bin ich überrascht, wie gut und schnell die Umstellung auf den Online-Unterricht geklappt hat.

Frau sitzt an einem kleinen Tisch im Garten mit Laptop und Buch.
Seit einer Woche wohne ich im alten, leer stehenden Haus meines Opas und genieße es, mich aus dem Garten zum Online-Unterricht zuschalten zu können.

Erasmus und Corona

Die Nachricht, dass meine Uni in Lissabon, die Universidade Catolicá Portuguesa, aufgrund von COVID-19 schließen könnte, lag schon länger in der Luft, aber dass es wirklich so schnell passieren würde, hätte keiner gedacht. Montags hatten wir noch ganz normal Uni, mittwochs war dann alles zu. Donnerstags waren die Strände voll, es herrschte Spring-Break-Stimmung. Am Wochenende waren die Strände dann geschlossen und die Ernsthaftigkeit der Situation sickerte so langsam durch. Das Corona-Virus war in Portugal angekommen und das Stichwort für die nächsten Wochen hieß Social Distancing. Das öffentliche Leben in Lissabon kam nach und nach zum Stillstand, der Unterricht an der Uni jedoch nicht. Denn die Catolicá reagierte umgehend und schon nach wenigen Tagen hatte ich mein erstes Online-Seminar. Erstaunlich, wie schnell das ging!

Jetzt nach zwei Wochen Online-Uni hat sich das Ganze so langsam etwas eingespielt: Kurz vor Seminarbeginn mache ich es mir auf der Couch oder vor meinem Schreibtisch mit einer Tasse Tee und meinem Laptop gemütlich. Ich klicke auf den Einladungslink zur Zoom-Seminarsitzung und sitze im virtuellen Klassenraum. Zoom ist eine Videokonferenz-Software, über die an der Catolicá zur Zeit alle Kurse ablaufen. Praktisch sieht das aus wie ein Skype-Gespräch mit dem Dozierenden und allen Seminarteilnehmern. Man kann mit oder ohne eigenem Videobild an der Konferenz teilnehmen und auch sein Audio an- oder ausschalten. Wenn man etwas sagt, wird der eigene Bildschirm automatisch zum Hauptbildschirm, den alle sehen. In der Seitenleiste sind alle Seminarteilnehmer eingeblendet. Auch der Dozierende kann seinen eigenen Bildschirm und somit auch Power-Point-Präsentationen mit allen teilen und diese gleichzeitig über die Seitenleiste präsentieren – das ist sehr praktisch.

Laptop mit Zoom-Videokonferenz.
Zoom-Videokonferenz im Kurs Contemporary Culture and Environment.

Uni online – Pros und Cons

Von überall kann man sich zum Seminar zuschalten – alles, was man dafür braucht, ist ein internetfähiges Gerät und Internet. Gerade jetzt, in Zeiten von COVID-19, wo viele Studierende in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind, ist das natürlich von großem Vorteil. Außerdem kann man es sich beim Unterricht auf der Couch gemütlich machen und sich trotzdem zuschalten. Da ich in meinen Seminaren nur Hausarbeiten abgeben muss, ist auch das Ablegen der Prüfungsleistung kein Problem, von anderen Studierenden habe ich gehört, dass auf Take-Home-Exams umgestellt wird.

Leider ist man online, wie ich finde, leichter ablenkbar, denn die Versuchung, nebenbei seine Whatsapp-Nachrichten zu checken oder ein bisschen im Internet zu surfen, ist einfach größer, wenn man nicht physisch im Seminar anwesend ist. Da muss man sich selbst mehr disziplinieren. Außerdem musste ich feststellen, dass es für mich online schwerer ist, mich auf das Seminar zu konzentrieren, vor allem, wenn nur Folien durchgesprochen werden. Ein Seminar interaktiv zu gestalten, ist online aber auch nicht so leicht, weil die Hürde, sich zu beteiligen, meiner Meinung nach größer ist. Man will niemandem ins Wort zu fallen und ist weniger animiert zum Mitmachen, weil die physische Präsenz fehlt.

Frau sitzt an einem kleinen Tisch im Garten mit Laptop und Buch.
Zur Zoom-Sitzung kann man sich von überall zuschalten.

Fazit zur Online-Uni

Ich merke, wie ich jetzt, wo alle anderen Routinen weggebrochen sind, anfange, mich richtig auf die Seminare zu freuen, und wie gut es tut, die bekannten Gesichter auf dem Bildschirm zu sehen. Und ja, ich bin auch früher immer gern zur Uni gegangen, aber jetzt hat es in meinem Leben eine zusätzlich Rolle eingenommen – denn es bringt ein Stück Routine in die Offenheit der aktuellen Situation. Uni online funktioniert erstaunlich gut, auch wenn ich den direkten Austausch vermisse und es mehr Selbstdisziplin erfordert. Eine gute Übergangslösung ist es allemal. Ich versuche jetzt, die Zeit zu nutzen, um z. B. Hausarbeiten anzufangen und Uni-Sachen vorzuarbeiten. Ich bin sehr froh, dass ich mein Erasmus Semester an der Universidade Catolicá durch die Umstellung auf den Online-Unterricht wie geplant fortsetzen kann – hoffentlich bald auch wieder in Lissabon. Social Distancing und Erasmus – ja, auch das funktioniert im digitalen Zeitalter.

 

 

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