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Fragen und Antworten zum Info-Talk „Skandinavien und mehr…: In den nordischen Ländern studieren“

Am 1. Juni 2021 hat der Info-Talk „Skandinavien und mehr…: In den nordischen Ländern studieren“ stattgefunden. Auf dieser Seite kannst du dir die Aufzeichnung anschauen. Außerdem haben wir häufig gestellte Fragen auf dieser Seite für dich beantwortet.

(Stand: 17.08.2021)

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Wo fange ich am besten mit der Planung meines Auslandsaufenthalts in einem nordischen Land an? 

Prüfe zunächst, welche Partnerhochschulen deine Heimathochschule hat und vereinbare einen Termin mit dem International Office. Falls von den zur Verfügung stehenden Optionen nichts für dich in Frage kommt, hast du auch die Möglichkeit, als sogenannter “Freemover” ins Ausland zu gehen, also deinen Auslandsaufenthalt selbst zu organisieren.  

Versuche hierfür am besten, mit den groben Entscheidungen anzufangen: Welches Land? Welche Hochschule? Welcher Studiengang? Steht das fest, kannst du mit der Recherche etwas mehr ins Detail gehen. Dann könnten organisatorische Fragen zur Anreise, zu den Lebenshaltungskosten und zur Wohnungssuche relevant sein. Vor allem für organisatorische Fragen bietet es sich an, auf der Website der ausländischen Hochschule sowie der jeweiligen Botschaft nach Antworten zu suchen.  

Ausgiebige Informationen zur Planung für deinen Auslandsaufenthalt in Skandinavien   findest du außerdem auf den DAAD-Länderseiten oder auf den Länderseiten von „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ 

Wie finde ich eine Hochschule, die einen passenden Studiengang anbietet? 

Falls du noch nicht weißt, wo genau du studieren möchtest, solltest du dir erstmal einen Überblick über mögliche Studiengänge bzw. Hochschulen verschaffen. Falls du ein Auslandssemester planst, ist hierfür das International Office deiner Heimathochschule ein guter Anlaufpunkt. Als sogenannter Freemover, also wenn du den Aufenthalt selbst organisierst, kannst du Online-Suchmaschinen nutzen. Viele Länder haben Plattformen, auf denen alle Studienprogramme und/oder Universitäten gelistet sind. Solche Verzeichnisse gibt es auch länderübergreifend.  

Auf den DAAD-Länderseiten findest du allgemeine Informationen, wie du deinen passenden Studiengang in Skandinavien findest. Für spezifische Informationen zu Studiengängen in skandinavischen Ländern schau doch mal hier: DänemarkFinnlandNorwegen und Schweden. 

Tipp von Vanessa: Ich habe damals einfach mein Studienfach + anvisierter Abschluss (Bachelor/Master) + Land als Suchbegriffe eingegeben.   

Was sollte ich bezüglich Versicherungen beachten, bevor ich ins Ausland gehe? 

Wichtig ist, dass du auch im Ausland krankenversichert bist. Kläre am besten schon vor deiner Abreise, ob deine deutsche Krankenversicherung auch im Ausland gilt. Ggf. kannst du dafür auch eine Zusatzversicherung abschließen. 

Aufgrund der Sozialversicherungsabkommen innerhalb der EU können alle, die in Deutschland gesetzlich krankenversichert sind, die Leistungen der entsprechenden Gebietskrankenkassen des Gastlandes in Anspruch nehmen. Hierfür ist es ratsam, sich eine Europäische Krankenversicherungskarte (European Health Insurance Card) ausstellen zu lassen, damit es bei der Kostenübernahme im Krankheitsfall nicht zu Problemen kommt. 

Tipp von Vanessa: Beachte auch, dass manche Universitäten einen geringen Semesterbeitrag verlangen, in dem die studentische Krankenversicherung inkludiert ist. Bei meiner Uni in Finnland sind das ca. 30 EUR pro Semester. 

Wie finde ich eine Wohnung, eine WG oder ein passendes Studentenwohnheim? 

Auf der Website deiner Gastuniversität, meist im Bereich „International Office“, findest du umfangreiche Informationen und Links zum Thema Wohnungssuche. Darunter sind Links zu etablierten Wohnungsportalen und allgemeine Angaben zu deinen Unterkunft-Optionen vor Ort. Eine weitere Möglichkeit zur Wohnungssuche  bieten die Länderinformationsseiten des DAAD. Vereine wie „Deutsche im Ausland e.V.“ helfen ebenfalls bei der Wohnungssuche und geben euch Informationen an die Hand. Außerdem findest du auf „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ noch weitere nützliche Informationen zum Thema Wohnen. 

Tipp von Vanessa: Außerdem gibt es oft regionale Facebook-Gruppen für internationale Studierende oder sogar speziell für die Wohnungssuche. Das hat mir damals sehr geholfen!    

Wie finde ich vor Ort am besten Anschluss? 

Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel schon vor der Ankunft entsprechenden Facebook-Gruppen beitreten. Gerade auch im Rahmen von Erasmus+ gibt es viele Veranstaltungen, die extra für internationale Studierende organisiert werden. Natürlich kann man auch im Uni-Alltag Leute kennenlernen, zum Beispiel in studentischen Arbeitsgemeinschaften oder Veranstaltungen. Sportvereine sind auch immer eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen! 

Wertvolle Tipps, wie man während des Auslandsaufenthalts Anschluss findet, geben dir außerdem auch BenjaminVanessa und Hannah. 

Mit welchen Lebenshaltungskosten muss ich ungefähr rechnen? 

Die Lebensunterhaltungskosten fallen in den skandinavischen Ländern  unterschiedlich aus. In Dänemark musst du von einer Summe von etwa 6.000 DKK bis 8.000 DKK (etwa 800 EUR bis 1.000 EUR) monatlich ausgehen. In Finnland musst du mit einer Summe von ca. 800 EUR rechnen. In Norwegen musst du von einer Summe zwischen 10.000 NOK bis 15.000 NOK (etwa 950 EUR bis 1.500 EUR) ausgehen, wobei dies sehr ortsabhängig und Oslo am teuersten ist. In Schweden musst du von einer monatlichen Summe von etwa 8.000 SEK (etwa 800 EUR) ausgehen. In Stockholm ist es allerdings wesentlich teurer als in ländlichen Gebieten.  

Tipp von Vanessa: Hier in Finnland wurde uns von der Uni geraten, mit 700 EUR pro Monat für Unterkunft, Essen und Verkehrsmittel zu rechnen.   

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? 

Mehr als du denkst! Es gibt unter anderem Auslands-BAföG, Stipendien oder Bildungskredite. Stipendien findest du zum Beispiel in der Stipendien-Datenbank des DAAD. Für dein Auslandssemester oder Auslandspraktikum kannst du zudem am Erasmus+ Programm teilnehmen. Auch hier ist das International Office deiner Heimatuni ein guter Ansprechpartner.  

Tipp von Vanessa: Da die Finanzierung ein ganz wichtiger Punkt ist, kann ich nur empfehlen, da wirklich viel zu recherchieren.  

Was muss ich beim Auslands-BAföG beachten? 

Anträge müssen mindestens sechs Monate vor Beginn des geplanten Auslandsaufenthalts gestellt werden. Für die Förderung sind je nach Zielland außerdem spezifische Ämter zuständig. Die entsprechenden Anträge sind dort zu stellen. Weitere Informationen findest du auf unserer Infocard. 

Wie wahrscheinlich ist die Annahme als Freemover in den nordischen Ländern, falls ich nicht in das Erasmus-Programm aufgenommen werde? 

Über regionalspezifische Bewerbungsverfahren oder Ähnliches können wir nicht im Detail beraten. Informiere dich über das Hochschulsystem und das Studium in den jeweiligen Ländern am besten in den Länderinformationen des DAAD. Dort findest du Links auf weitere länderspezifische Seiten sowie Kontaktdaten von Institutionen und ggf. der Informationszentren oder Außenstellen des DAAD vor Ort in der Rubrik ‚Adressen relevanter Organisationen‘

Außerdem erhältst du auf den Länderseiten von „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ neben weiterführenden Informationen auch Hinweise und Tipps zur Vorbereitung deines Auslandsstudiums in den nordischen Ländern von Mitstudierenden auf der ganzen Welt und deren Erfahrungen vor Ort im jeweiligen Zielland.

Tipp von Vanessa: Generell würde ich sagen, dass du als Freemover keine schlechteren Chancen hast, angenommen zu werden. Die Organisation gestaltet sich nur anders. Wie wahrscheinlich es ist, angenommen zu werden, hängt von den Kriterien der Uni ab. Meistens spielen aber Sprachkenntnisse und Motivation eine Rolle. 

Kann ich über den DAAD ein Stipendium bekommen? 

Der DAAD hat ein breites Stipendien-Portfolio. Gefördert werden Studienaufenthalte im Ausland, sogar ein ganzer Master, Praktika, Sprachkurse und vieles mehr. Passende Stipendien kannst du in der DAAD-Stipendiendatenbank finden. 

Welche Sprachnachweise werden typischerweise von Unis in den nordischen Ländern verlangt? 

Dies hängt davon ab, ob du ein Studium in der Landessprache absolvieren möchtest oder auf Englisch. Informationen zu den jeweiligen Sprachvoraussetzungen findest du in den DAAD-Länderinformationen. 

Als internationale:r Studen:in wirst du sicherlich auf Englisch studieren, weshalb oft ein entsprechendes Englisch-Niveau gefordert wird. Das kann unter anderem durch Sprachzertifikate (z.B. TOEFL oder Cambridge) nachgewiesen werden. Manche Unis und Hochschulen akzeptieren auch Englisch als Abiturfach oder ein vorheriges Auslandsstudium in einem nordischen Land als Sprachnachweis, aber das ist von Uni zu Uni unterschiedlich.  

Tipp von Vanessa: Informiere dich über den Sprachnachweis so früh wie möglich, damit du ggf. noch Zeit hast, dich auf einen entsprechenden Test vorzubereiten. 

Wie finde ich am besten einen Praktikumsplatz? 

Praktikumsplätze findet man unter anderem auf internationalen Jobportalen bzw. Netzwerken wie LinkedIn oder Indeed. Noch zielgerichteter kannst du allerdings vorgehen, indem du potenzielle Arbeitgeber direkt kontaktierst oder auf deren Website nach offenen Stellen schaust. Oft gibt es auch nationale Jobportale, diese sind aber häufig nur in der Landessprache zugänglich. Außerdem gibt es an deutschen Hochschulen häufig Career Center, die dir auch Tipps geben können – und natürlich das International Office. 

Weitere Informationen zur Praktikumsvermittlung, zum Bewerbungsverfahren und weiteren Voraussetzungen findest du hier. 

Kann ich auch den gesamten Master in einem der nordischen Länder machen? 

Das kannst du! Auch hierfür zahlt man als EU-Bürger keine Studiengebühren.   

Wenn du alle Bedingungen zur Zulassung in deinem Fachbereich erfüllst, kannst du sowohl einen einjährigen als auch einen zweijährigen Masterabschluss in Skandinavien erlangen.  

Welche Bewerbungsfristen muss ich beachten? 

Neben der Bewerbungsfrist für das jeweilige Studium bzw. Auslandssemester solltest du unbedingt auch Fristen für Sprachnachweise und andere erforderliche Unterlagen beachten. Falls du beispielsweise ein Englisch-Zertifikat brauchst, kann die Vorbereitung für einen entsprechenden Test mehrere Wochen dauern. Falls du schon eine Zusage hast, solltest du dich auch schnellstmöglich um eine Wohnung kümmern, denn eventuell gibt es auch hier Bewerbungsfristen oder die Wohnungen werden nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vergeben.  

Am besten informierst du dich direkt bei den Hochschulen über Termine und Fristen. Die Bewerbung muss fristgerecht über eine zentrale Anmeldungsplattform online erfolgen. 

Wann beginnen die Winter- und Sommersemester in den nordischen Ländern? 

Die Semesterzeiten sind etwas anders als in Deutschland. Das Wintersemester beginnt meistens schon Ende August/Anfang September und endet um den Jahreswechsel. Das Sommersemester beginnt dann mit dem neuen Jahr (im Januar bzw. Anfang Februar) und endet im Juni/Juli. Das kann aber von Land zu Land variieren.  

Werden Abschlüsse aus den nordischen Ländern in Deutschland anerkannt? 

Durch die Bologna-Reform und die Vereinheitlichung des Studiensystems in Europa ist die Anerkennung eines im Ausland erworbenen Abschlusses in Deutschland deutlich vereinfacht worden. Für bestimmte Berufe musst du allerdings einen ausländischen Abschluss anerkennen lassen. Mehr Informationen findest du dazu hier. 

Wieviel kann ich neben dem Studium noch unternehmen und reisen? Sowohl vom zeitlichen Aufwand des Studiums, als auch von den Möglichkeiten, die es vor Ort gibt? 

Tipp von Vanessa: Wieviel Zeit du hast, hängt natürlich von deinen Kursen ab. Die gute Nachricht ist aber: In nordischen Ländern gibt es grundsätzlich „kurze Ferien“ während des Semesters, in Finnland zum Beispiel eine Woche im Oktober und eine Woche Ski-Ferien im März. Da hat man dann keine Vorlesungen, aber eventuell Hausarbeiten (ich empfehle, die so gut es geht schon vorher zu erledigen). Außerdem organisieren die lokalen Vereine für internationale Studenten (ESN) regelmäßig Kurztrips in die Umgebung oder ggf. sogar in umliegende Länder.  

Um einen Eindruck zu bekommen, wieviel Zeit dir während des Studiums bleibt, um Land und Kultur besser kennen zu lernen, lies dir doch auch mal die Erfahrungsberichte von Benjamin oder Sarah durch. 

Wie ist es mit der Mobilität in den nordischen Ländern? Brauche ich ein Auto oder reichen die öffentlichen Verkehrsmittel aus? 

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Skandinavien sehr gut ausgebaut. Ob öffentlicher Nahverkehr oder eine weite Reise Richtung Nordpol – mit Bus und Bahn kommt man hier sogar an sehr entlegene Orte. In Schweden kommt man beispielsweise von Uppsala nach Stockholm schon in einer halben Stunde und das bei einer Entfernung von 70 Kilometern. 

Tipp von Vanessa: Generell gilt: Je größer die Stadt, desto unkomplizierter die Mobilität. In kleineren Orten, wie hier in Rovaniemi, ist ein Auto definitiv praktisch, aber trotzdem nicht notwendig. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es überall, aber man sollte nicht erwarten, dass das Verkehrsnetz mit Berlin, Paris oder London zu vergleichen ist.   

Wie gelingt die Umstellung auf die dunkle Jahreszeit?  

Am besten liest du dir die Erfahrungsberichte von Vanessa oder Tina zum Thema Dunkelheit während ihres Auslandsaufenthalts in Skandinavien durch und du erfährst, wie sie sich an die neuen Umstände gewöhnt haben.  

Tipp von Vanessa: Grundsätzlich kann ich dir raten, der Dunkelheit mit Neugier entgegenzusehen: schließlich sind die langen Nächte etwas, was man nicht überall auf der Welt so eindrucksvoll erleben kann. Mit der Dunkelheit lernt man, das Licht zu schätzen und das Beste aus den wenigen hellen Stunden zu machen: Wenn es dein Tagesablauf erlaubt, nutz das Tageslicht für Aktivitäten im Freien. Außerdem kann man es sich drinnen wunderbar mit Kerzen und Lichtern gemütlich machen oder die Abende mit Freunden verbringen – das macht sie kürzer. 

Kann ich mir neben dem Studium auch noch einen Nebenjob suchen? 

Als internationale Student:in hast du das Recht in Skandinavien einem Nebenjob während des Studiums nachzugehen. Allerdings ist es oft hilfreich, die Sprache des Landes zu sprechen, andernfalls kann die Jobsuche etwas schwieriger ausfallen. 

Tipp von Vanessa: Ich würde erstmal schauen, wie hoch der Arbeitsaufwand im Studium ist, sofern du dir das finanziell leisten kannst. Falls du aber unbedingt arbeiten möchtest, wirst du das auch tun können – mit einer entsprechenden Organisation der Uniarbeiten. Beachte aber, dass sich die Stundenpläne in den nordischen Ländern oft innerhalb des Semesters ändern. Das heißt, dass der Workload über das Semester verteilt unterschiedlich hoch sein kann. 

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