1. Juni 2025
Berkeley ist vieles: eine der renommiertesten Universitäten der Welt, ein Ort voller Geschichte, Innovation und sonniger Nachmittage unter kalifornischen Bäumen. Doch für viele internationale Studierende beginnt das Abenteuer nicht mit der ersten Vorlesung – sondern mit der Frage: „Wo soll ich hier eigentlich wohnen?“ Ich bin Janik, Masterstudent und aktuell als Research Intern im Keasling Lab an der UC Berkeley. Ich lebe im Wohnheim Xučyun Ruwway – kurz XR – und habe dort ein kleines Wohn-Upgrade erlebt: ein ganzes 4er-Apartment für mich allein.
Mein Wohnheim: XR im University Village Albany
XR ist ein Wohnheim für Master- und PhD-Studierende im University Village in Albany – etwa 30 Minuten vom Campus entfernt. Was auf den ersten Blick unpraktisch erscheint, ist für mich ein echter Glücksgriff: Weil das Wohnheim abgelegen und nicht ganz billig ist, wohnen hier vergleichsweise wenige. Ich zahle 1.585 US-Dollar im Monat und bin der einzige Bewohner in einem Apartment, das eigentlich für vier gedacht ist.
Hinzu kommen etwa 150 Dollar Stromkosten – dafür habe ich Küche, Wohnzimmer, Waschmaschine, Trockner, Mikrowelle, Ofen und Spülmaschine ganz für mich allein. Ein echter Luxus in Kalifornien.
Nützliche Links zur Wohnungssuche und mehr
Second-Hand Möbel und günstige Zimmer: Craigslist SF Bay
Gute Alternative für Möbel & Zimmer: Facebook Marketplace
Übersicht über Wohnheime und Preise: UC Berkeley Housing
Gemeinschaftlich wohnen & essen: BSC COOP Housing
Für Netzwerk-Fans und internationale Events: International House
Lernen, Trainieren, Grillen – was XR sonst noch bietet
XR bietet mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Es gibt ruhige Lernplätze auf jedem Stockwerk und einen motivierenden Arbeitsbereich im Erdgeschoss – mein Lieblingsort zum Lernen. Dazu ein kleines, gut ausgestattetes Fitnessstudio, das im Mietpreis enthalten ist. Ich gehe fast täglich hin – ein bisschen Krafttraining und Laufen helfen, den Kopf freizubekommen.
Bei gutem Wetter (was hier fast immer der Fall ist) könnt ihr draußen grillen – Grillplätze, Tische und Sonnenuntergänge inklusive. Alles, was ihr braucht: Kohle, Essen, Freunde.
Ausstattung & Einrichtung
Die Apartments sind möbliert (Bett, Schreibtisch, Schrank), aber nicht ausgestattet. Teller, Töpfe, Besteck oder Putzmittel – alles muss selbst organisiert werden. Ich habe vieles über Craigslist oder Facebook Marketplace bekommen, aber ohne Auto ist es mühsam. Mein Tipp: Entweder frühzeitig Second-Hand organisieren oder per Uber zum Ikea – und gleich alles Nötige besorgen.
Einkaufen und Alltag
Direkt neben XR gibt’s einen Supermarkt, der vor allem Bio-Produkte und hochwertigere Lebensmittel im Angebot hat – ziemlich lecker, aber auch nicht gerade günstig. Viele Studierenden kaufen lieber günstiger beim zweitgrößten Discounter des Landes oder einer Kette, die für ihre Eigenmarken bekannt ist und nicht selten auch importiere Produkte, die euch aus heimischen Supermärkten bekannt sind, im Sortiment hat. Einer davon ist so ungefähr zehn Minuten mit dem E-Scooter entfernt – also easy erreichbar. Und wenn ihr mal gar keine Lust habt, das Haus zu verlassen, gibt’s natürlich auch noch Lieferdienste. Für größere Bestellungen lohnt sich manchmal auch ein Blick auf die Studierendenrabatte großer Online-Versandhändler.
Andere Wohnoptionen rund um Berkeley
Natürlich ist XR nicht für jede*n die ideale Lösung. Je nach Persönlichkeit, Budget oder Lebensstil gibt es zahlreiche Alternativen:
COOPs – Gemeinschaftliches Wohnen mit Struktur
In den Berkeley Student Cooperatives (COOPs) wohnen Studierende gemeinschaftlich – inklusive Mahlzeiten und Haushaltspflichten. Hier werden nicht nur Räume, sondern oft auch Ideale geteilt. Für etwa 5.000 US Dollar pro Semester ist so günstiges Wohnen mit echtem WG-Feeling möglich.
Wer unabhängig leben möchte, findet über Craigslist oder den Facebook Marketplace häufig günstige Zimmer – teils sogar unter 1.000 $/Monat. Diese liegen oft bei Gastfamilien, was mit eingeschränkter Privatsphäre einhergehen kann. Mit etwas Glück lassen sich dennoch echte Wohnperlen entdecken.
International House – Netzwerk und Komfort
Das International House liegt direkt bei den Fraternities und bietet eine Mischung aus organisiertem Wohnheimleben, Networking-Events, internationalen Dinners und Parties. Wer das klassische „Uni-Erlebnis“ sucht – mit Kontakten aus aller Welt – ist hier gut aufgehoben. Allerdings kommt diese komfortable Lösung zu einem sehr hohen Preis…
Private Zimmer – per Craigslist oder Facebook
Wer unabhängig sein will, kann über Craigslist oder den Facebook Marketplace günstige Zimmer finden – oft sogar unter 1.000 $ /Monat. Der Haken: Ihr wohnt dann häufig bei Gastfamilien, mit eingeschränkter Privatsphäre. Aber mit etwas Glück findet ihr hier echte Wohnperlen.
Kleine Schattenseiten – aber nichts Dramatisches
Natürlich ist nicht alles perfekt. In XR gibt es gefühlt zu viele Feueralarme – meist Fehlalarme, aber sie unterbrechen den Alltag und manchmal den Schlaf. Und eine richtige Mensa oder zentrale Gemeinschaftsküche fehlt. Es lebt sich hier eher zurückgezogen – viele Studierende sind mit sich selbst beschäftigt. Ein bisschen mehr Community-Spirit würde dem Wohnheim gut tun.
Wohnen in Berkeley – Investition in die Zukunft
Wer in der Bay Area lebt, lebt teuer. Daran führt kein Weg vorbei. Mit etwa 20.000 $ für ein halbes Jahr müsst ihr realistisch rechnen, um einigermaßen entspannt zu leben. Aber: Die Region bietet auch etwas, das ihr schwer in Geld messen könnt – Inspiration, Möglichkeiten und Begegnungen. Zum Beispiel war ich diese Woche beim Nucleate Bay Area Forum, einem Event wo Industrie, Akademie und Studierende zusammenkommen, um zu networken, sich zu inspirieren und Innovation zu fördern. Es waren Legenden wie David Schaffer und Hal Barron (CEO Altos Labs) dort und es gab Pitches einiger Unternehmen.
Berkeley ist kein Ort des Stillstands – sondern zum Wachsen. Wer hier wohnt, arbeitet und lebt, kann Kontakte knüpfen, die weit über das Studium hinaus Wirkung zeigen. Ich würde jederzeit wieder den gesamten organisatorischen Aufwand auf mich nehmen, um das hier zu erleben!
Wenn ihr Fragen habt oder mehr Einblicke wollt, schaut gerne auf meinem Instagram vorbei!