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Mein Semester in Kalifornien Teil 1/2


Zweimal blinzeln und schon war mein erstes Semester in den USA vorbei. So hat es sich zumindest angefühlt. Die ersten fünf Monate meines Auslandsjahres liegen hinter mir. Es war nicht immer einfach. Pandemie-Frustration, Corona-Infektion und Heimweh. Doch jedes Abenteuer braucht sein Drama.

Let the story begin

Am 17. Januar dieses Jahres ging es für mich einmal über den Atlantik Richtung USA. Das bisher größte und längste Abenteuer meines Lebens stand vor mir. Dabei war schon die Anreise ein kleines Drama für sich selbst. Details dazu findet ihr hier. Nach zehnstündigem Direktflug ertönten dann die magischen Worte: „Welcome to Los Angeles and the United States of America“. Mama, ich hab’s geschafft. Ein Kindheitstraum wurde wahr.

Die ersten Wochen

Die ersten zwei Wochen habe ich in einem kleinen Apartment im sogenannten Traffic Circle in Long Beach verbracht. Dies ist der Fast-Food Hotspot in Long Beach. Ich bin also direkt in die kulinarischen Welten der USA eingetaucht. Alle großen Fast-Food Franchises des Landes wurden von mir auf den Geschmack getestet. Sei es In-N-Out, Wendy’s, Panda Express, Chick-fil-a oder Cane’s. Mein persönlicher Favorit ist Wendy’s, da man hier das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Etwas enttäuscht war ich von Chick-fil-A. Zwei Brotscheiben mit einem Stück Chicken in der Mitte, ein Shake und paar Pommes für $13.  Hier würde ich bei Wendy’s vier Burger und ein Getränk bekommen.

Das Apartment hatte ich die zwei Wochen komplett für mich alleine. Mir wurde gesagt, normalerweise ist es für drei Personen gedacht. Mein Zimmer war ein Doppelzimmer und zusätzlich lebte auch ein sogenannter John da. Er sollte ein paar Tage nach meinem Einzug zurückkommen. Erschienen ist John nie. Und auch einen Zimmer-Genossen hatte ich glücklicherweise nicht. Kurz vor meinem Auszug sollte auch jemand Neues kommen und meine Schlüssel übernehmen. Nie passiert. Die Schlüssel zum Apartment habe ich bis heute. Vielleicht gehe ich mal John besuchen, wenn er je zurückgekommen ist.

Der Feind der Geschichte – Corona

Am 1. Februar durfte ich dann ins Studenten-Wohnheim auf dem Campus, auch Dorms genannt, einziehen. Genau 14 Tage nach meiner Ankunft. Aufgrund Corona bekam ich ein Doppelzimmer für mich alleine, wie in meinem ersten Apartment. Als ich in den USA ankam, war Los Angeles das Epizentrum bezüglich Corona in den USA. Long Beach gehört zum Los Angeles County, somit galten hier mit die strengsten Einschränkungen in den USA. In ganz Kalifornien galt eine „Stay-at-Home-Order“, was gleichzusetzen mit einem Lockdown ist. Man durfte nur raus zum Einkaufen von Lebensmitteln und Restaurants boten nur Take-Outs („zum Mitnehmen“) an. Alles andere war zu. Besonders habe ich dann die Einschränkungen durch Corona gespürt, als ich auf dem Campus eingezogen bin. Immer wieder hörte ich den Satz: „Normalerweise würde das stattfinden, aber geht gerade nicht.“ Normalerweise gäbe es eine Orientierungswoche für die internationalen Studenten, um sich kennenzulernen. Normalerweise findet in der ersten Woche eine „Welcome Week“ auf dem Campus statt, wo sich alle Studentenorganisationen vorstellen.  Normalerweise ist auf dem Campus immer was los und irgendein Event findet statt oder eines der campuseigenen Sportteams hat gerade ein Spiel, wo man zuschauen kann. Normalerweise. Doch aufgrund von Corona war der Campus wie ausgestorben. Man war verwundert, wenn man an einem Tag mehr als zehn Menschen auf dem Campus gesehen hat. Ich würde es so beschreiben: Man hat gesehen, was alles möglich ist und was es alles gibt, es aber nicht erlebt. Dies war nicht die Auslandserfahrung, die ich mir all die Jahre gewünscht hatte und oft saß ich frustriert in meinem Zimmer, mit Zweifeln und Heimweh. Der negativste Punkt war vermutlich meine Corona-Infektion, weil das Timing nicht schlechter hätte sein können. Gerade als alles angefangen hatte, wieder zu öffnen und ich einen Impftermin bekommen hatte, hat es mich mit Corona erwischt. Aber es bringt nichts, nur das schlechte zu sehen. Mir wurde eine einmalige Chance ermöglicht, in den USA zu studieren, auf die ich lange hingearbeitet habe. Und im Endeffekt zählen nicht die Umstände, sondern das, was man aus ihnen macht.

Freunde, Freude und das Ungewisse

Der weite Trip in die Vereinigten Staaten hat sich trotz aller Turbulenzen alleine schon aufgrund der Freundschaften, die ich hier schließen durfte, gelohnt. Ich war nicht der einzige internationale Student, der den langen Weg Anfang des Jahres auf sich genommen hat. Die Universität hat uns eine Kontaktliste aller Semesterstudenten geschickt. Kurz darauf beschloss ich eine WhatsApp-Gruppe für uns zu aufzumachen und als sich die Restriktionen vor Ort langsam lockerten, beschlossen wir uns zu treffen. Danach folgten gemeinsame Trips nach San Diego, BBQs und mehr. Wir halten bis heute noch Kontakt, auch nachdem das Semester schon zu Ende ist. Mittlerweile wohne ich auch nicht mehr auf dem Campus. Mich hat es nach Westwood verschlagen, welches im Westen von Los Angeles, direkt neben Santa Monica und Beverly Hills liegt. Hier lebe ich in einem internationalen  Studentenwohnheim und konnte auch direkt neue Freundschaften schließen. Ähnlich zu den Dorms auf den Campus sind hier Mahlzeiten inklusive. Montags bis freitags gibt es jeweils Lunch und Dinner, sonntags gibt es Brunch. Ich habe hier ein Doppelzimmer für mich alleine, weil das Haus gerade nicht stark ausgelastet ist. Das Haus habe ich über zwei andere deutsche Semesterstudenten der Cal State Long Beach gefunden, welche hier lebten. Mit der Wohnungssituation hatte ich also bisher immer Glück. Ich hatte immer ein Doppelzimmer für mich und kochen musste ich auch nie, weil das Essen immer inklusive war. Es hätte also schlimmer laufen können.

Am  15. Juni werden in Kalifornien die meisten Corona-Restriktionen wie das  Kapazitätslimit und Social-Distancing aufgehoben. Dies bedeutet aber nicht, dass Corona hier vorbei ist. Durch die ganzen Fortschritte in den letzten Monaten kann man wieder den alltäglichen Sachen in gewohnter Weise nachgehen, sollte aber dennoch die Pandemie im Hinterkopf haben. Dennoch freue ich mich auf die nächsten Wochen und bin gespannt, was für Abenteuer die USA noch für mich bereit halten.

Meine Mission – bin ich schon ein Amerikaner?

Wie sieht es aus bezüglich meiner Mission? Bin ich schon ein authentischer Amerikaner? Soweit bin ich denke ich noch nicht, konnte aber schon mal in den amerikanischen (oder eher kalifornischen) Lebensstil rein schnuppern. Sei es das Fragen an der Kasse, wie denn der Tag so war oder die 20% Tips (Trinkgeld) im Restaurant. Auch das alle Preisangaben ohne Steuern sind, ist nichts Neues mehr für mich. Aber um wirklich in den Lebensstil hier einzutauchen fehlte mir der Kontakt zu Amerikanern. Ich habe das Semester fast ausschließlich mit den anderen internationalen Studenten verbracht und wohne jetzt auch in einem internationalen Studentenwohnheim. Aber ich habe ja noch Zeit, um paar amerikanische Freundschaften aufzubauen. Man muss einfach, typisch amerikanisch, offen bleiben und das Leben auf einen zukommen lassen.

So, das war der erste Teil meines Zwischenfazits. Im zweiten Teil werden wir fachlich und es dreht sich alles um mein Studium und meine Fächer an der CSULB.

Kommentare
  1. Lea

    28. Juni 2021

    Hallo Hevidar, es macht Spaß deinen Blog zu lesen, mach weiter so 🙂
    Viele Grüße, Lea

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