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Drei Vorlesungen, drei Geschichten mein erster Unitag in Spanien


Am Montag war es endlich soweit, ich hatte meinen ersten Tag an der Universität in Spanien! Lange habe ich mir ausgemalt, wie es wohl sein wird, im Ausland zu studieren. Vom Worst-Case-Szenario bis zum Best-Case-Szenario spielte ich vor der Abreise bereits alle Eventualitäten hundert mal in meinem Kopf ab. Wie mein Start in das Semester tatsächlich ablief, erzähle ich euch in drei Geschichten.

Comunicación Empresarial“  oder auch „Ich verstehe nur Bahnhof“

Als wir den Seminarraum betraten, waren alle Augen auf uns gerichtet. Denn meine Kommilitonen Sonja, José und ich waren die einzigen ERASMUS-Studenten, die sich für diesen Kurs entschieden haben. Warum, wurde uns nach Beginn der Stunde sofort klar. Der Professor erzählte munter drauf los und erntete über seine Witze einiges Gelächter, von uns jedoch nur verwirrte Blicke. Denn wegen seines andalusischen Dialekts und der fehlenden Sprachkenntnisse unsererseits verstanden wir nur Bahnhof. Als wir merkten, dass jeder Studierende einen kurzen Satz sagte, vermuteten wir jedoch schnell, dass wir uns vorstellen müssen. Ab dann ging mein Puls in die Höhe. Schnell kramte ich ein Blatt Papier raus und überlegte mir, was ich wohl sagen könnte. Von den gelernten Vokabeln war vor Aufregung nichts mehr übrig. Doch als ich an der Reihe war, hieß es Augen zu und durch. Ich schob meine Zweifel beiseite und erzählte dem Kurs wer ich bin und welche Erwartungen ich an die Vorlesung habe. Dann wartete ich angespannt auf eine Reaktion. Der Professor nickte freundlich, sagte dass er alles verstanden habe und aus der letzten Reihe ertönte Applaus.

Die Moral aus der Geschichte: Es ist ganz normal, dass ihr am Anfang noch Schwierigkeiten habt, eine fremde Sprache zu verstehen. Allerdings solltet ihr euch dadurch nicht den Mut nehmen lassen, mit Kommiliton:innen und Professor:innen zu reden. Oft schätzt man seine eigenen Sprachfähigkeiten viel zu niedrig ein. Und wie kann man eine Sprache besser lernen als durch Kommunikation mit Muttersprachler:innen?

Auch Umwege erweitern unseren Horizont

Nachdem die erste Hürde gemeistert war, suchten wir den Raum für die nächste Vorlesung. Da ich bereits eine Ausbildung zur Tourismuskauffrau gemacht habe, entschied ich mich für „Applied English for Tourism“. Der Kurs begann und schon wieder war ich leicht verwirrt. Denn statt auf Englisch, redete auch diese Professorin nur auf Spanisch. Zuerst dachte ich mir, dass das normal ist – es wurde schließlich nur über die Kursorganisation gesprochen. Doch als ich nach einer halben Stunde immer noch kein Wort auf Englisch hörte, dämmerte es mir: Ich saß im falschen Kurs! Statt im Englischkurs befand ich mich im Kurs „Immaterielles Kulturerbe Spaniens“. Allerdings wollte ich nicht gehen, da das Thema sehr spannend war. Die Professorin erzählte so enthusiastisch von der andalusischen Kultur, dass ich mich noch hundert mal mehr freute, hier mein Auslandssemester zu verbringen – Bodegas, Tapas und Flamenco, ich komme!

Wie sich herausstellte, ist dieser Kurs leider nicht für ERASMUS-Studierende gedacht. Generell kann ich euch nach dieser Erfahrung aber empfehlen, verschiedene Kurse zu besuchen, bevor ihr euren Stundenplan endgültig zusammenstellt. Vielleicht findet ihr so einen passenden Kurs, nach dem ihr nicht einmal gesucht habt!

„Are you ERASMUS, too?“

Der Tag neigte sich dem Ende zu und die letzte Vorlesung „Menschenrechte“ stand an. Dieser Kurs passt perfekt zu meinem Studiengang „International Relations and Management“ in Deutschland. Doch als ich in der Vorlesung saß, war ich bereits nach zehn Minuten gedanklich abwesend, weil mich die Inhalte doch nicht ansprachen. Ich schaute mich im Raum um und entdeckte vor mir ein Mädchen, das auch ganz alleine saß. Auch sie folgte dem Unterricht nicht aufmerksam sondern suchte am Laptop nach anderen Kursen. Also gab ich mir einen Ruck und sprach sie mit „Are you ERASMUS, too?“ an. Sie lächelte mich an, nickte und setzte sich zu mir. Schnell kamen Lucy und ich ins Gespräch, tauschten Nummern aus und erzählten uns von unserer bisherigen Zeit in Spanien. Es war das erste Mal, dass ich die „ERASMUS-Bubble“ betrat und ich war sehr froh darüber, wen kennenzulernen, mit dem ich mich austauschen konnte.

Freunde im Ausland zu finden, ist leichter als gedacht. Wichtig ist, dass man offen ist und auf die Menschen zugeht – der Rest kommt ganz von alleine.

Ich freue mich auf viele weitere Tage an der Universität in Jerez de la Frontera und werde natürlich weiter berichten!

Kommentare
  1. Jumana

    12. Februar 2022

    Ich freue mich sehr für dich, dass du deinen ersten Tag an der Gastuni gut überstanden hast. Ich wünsche dir eine gute Zeit!!! 🙂

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