„Ein Auslandssemester kann ich mir nicht leisten“. Diesen Satz habe ich mittlerweile schon sehr oft von anderen Studenten zu hören bekommen. Grundsätzlich gibt es meiner Meinung nach drei grundlegende Dinge, die starke Auswirkungen auf die Kosten, bzw. die Finanzierung haben. Da mir die Finanzierung meiner drei Auslandssemester keine Probleme bereitet hat, möchte ich mit euch meine Erfahrungen teilen.

1. Wahl der Hochschule

Das Auslandssemester kann entweder als Freemover durchgeführt werden oder es kann eine Partnerhochschule der eigenen Hochschule gewählt werden. Da ich meine Auslandssemester an Partnerhochschulen der TH Ingolstadt absolviert habe, werde ich hier nur auf solche eingehen. Hier gibt es nämlich oft die Möglichkeit einen Freiplatz zu erhalten und keine Studiengebühren zu zahlen. Da die Plätze jeweils begrenzt sind, muss man sich auf diese meist frühzeitig bewerben. Aus diesem Grund geraten viele Studenten oft in Zeitnot und recherchieren über die Partneruniversitäten nicht ausführlich oder lassen es sogar ganz bleiben. Bei der Wahl der Partnerhochschule ist es aber nicht nur wichtig, ob diese in einer interessanten Stadt liegt und die benötigten Fächer angerechnet werden können. Genauso wichtig sind die Studiengebühren und Lebenshaltungskosten der Stadt, da diese den größten Teil der Kosten des Auslandssemesters ausmachen.

2. Stipendienmöglichkeiten

Nach erfolgreicher Wahl der Partnerhochschule, geht es an die detailliertere Planung zu der auch das Prüfen von möglichen Stipendien gehört. Für dieses Auslandssemester habe ich das PROMOS-Stipendium bekommen, das Studierende in Asien, Afrika, Australien oder (Latein-)Amerika bei Auslandssemestern oder Praktika unterstützt. Für dieses musste ich mich vor dem Auslandssemester mit Motivationsschreiben, Lebenslauf und Co. bewerben. Auch hier ist es extrem wichtig die Fristen für die Bewerbung im Auge zu behalten und sich rechtzeitig um die Unterlagen zu kümmern. So werde ich jetzt mit einem Reisekostenzuschuss und einem Teilstipendium unterstützt, was mir hier in Kolumbien sehr weiterhilft.

Grundsätzlich gibt es aber unzählige Stipendien für die Finanzierung eines Auslandssemesters von deiner Heimathochschule, dem DAAD, ERASMUS+ und unzähligen anderen Organisationen. Hier müssen die Bedingungen der verschiedenen Stipendien beachtet werden, da diese an den Ort der Partnerhochschule, deinen Studiengang oder deine Noten gekoppelt sein können. Im ersten Schritt könnt ihr die Webseite eurer Hochschule anschauen, da diese meistens Optionen wie Promos, Erasmus, etc. erklärt. Oder ihr macht euch einfach einen Beratungstermin in International Office. Weitere Seiten um Stipendien zu finden sind Stipendienlotse oder MyStipendium.

3. Wohnung im Ausland und in Deutschland

Einer der letzten Schritte, wenn alles Organisatorische mit der Hochschule geklärt ist, besteht aus dem Auswählen der Wohnung für das Auslandssemester und dem Untervermieten der Wohnung in Deutschland. Dies bedeutet zwar Mehraufwand für Putzen und Ausräumen, bevor es ins Auslandssemester geht, allerdings trägt die Untermiete zur Finanzierung des Auslandssemesters bei. Ich habe bis jetzt jedes Mal meine Wohnung in Deutschland untervermietet und nur gute Erfahrungen gemacht. Man kann diese z.B. über WG-Gesucht sehr einfach einstellen, um einen Untermieter zu finden. Das Finden einer günstigen Wohnung im Ausland gestaltet sich oft als schwierig. Hier empfiehlt es sich vorher übliche Preise im Internet zu recherchieren und mögliche Wohnungen über Facebook-Gruppen der Zieluniversität oder lokale Wohnungsportale zu suchen. Oft bietet die Gasthochschule auch Unterstützung an was dieses Thema angeht. Hier also einfach nachfragen.

Bei der Beachtung dieser drei Dinge sollte ein Auslandssemester in vielen Ländern finanzierbar sein. Natürlich hängen die Kosten auch vom Lebensstil und den Reisen vor Ort ab. Hier kann allerdings jeder für sich selbst wählen, was er bevorzugt. Ich hoffe, ich konnte euch einen Überblick über meine Erfahrungen mit der Finanzierung eines Auslandssemesters geben und falls ihr Fragen habt, schreibt mir einfach!

Saludos,

Vik